Wozu in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?

frei nach Goethes Vierzeiler.

Manchmal wache ich morgens auf und denke schon darüber nach, womit ich meine geneigte Zuseherschaft beglücken könnte, dabei liegen die Perlen eigentlich direkt vor der Haustür.

Eine kleine Posse aus der Brandenburgischen Provinz, die sich langsam zu einer Bundesposse hochmausert.

Aber der Reihe nach.
Bild Zeitungsredakteur Michael Sauerbier stellte eine doch recht provokante Frage an den Landtagsabgeordneten Dennis Hohloch, einen aufstrebenden Jungstern am AfD Himmel.

Die Frage begann mit einer Unterstellung: Sie reden im Zusammenhang mit den Massendemonstrationen von einer gemeinsamen Verschwörung durch Medien und Politik zum Schaden der AfD.

Darauf folgte sofort eine Theorie: Ich habe in meinem Terminkalender nachgeschaut und kann keinen derartigen Eintrag über eine Zusammenkunft von mir, meinen Kollegen und oder Politikern finden.

Daraufhin dann eine scheinbare Fangfrage, deren Inhalt vermutlich nur bei der schwindenden Bild—Leserschaft verfängt die da lautet: Wie erklären Sie sich das?

Die Antwort. Wahrscheinlich sind Sie nicht wichtig genug.

Nun kann man sich sicher über guten Stil streiten, muss dies jedoch dann auch für beide Seiten gelten lassen.

Am Ende muss dir Antwort wirklich heftig gesessen haben denn keine 24 Stunden später findet sich in der online Ausgabe der Bild ein Artikel von eben jenem Herrn Sauerbier welcher die gekränkte Eitelkeit nachhaltig zum Vorschein bringt.

Hat diese doch die Chuzpe, eine noch banalere Provinzposse zu einem Bundesweiten Skandal aufzubauschen. Ein ehemaliger Linken Politiker – nun AfD, für seinen durchaus rauen Stil bekannt jedoch von der Sache her eher immer um die Mitnahme von allen Menschen egal welcher Ansicht bemüht, lädt zu einem Bürgerdialog. Dort bekennt er sich dazu, dass dieses Land von Parteien korrumpiert und in Geiselhaft genommen wurde. Er plädiert auf gezielte Nachfrage zum Modell Volksabstimmungen nach Schweitzer Vorbild.

Was macht Herr Sauerbier daraus?

„Brandenburgs AfD lässt Maske fallen! Landtags Abgeordneter kündigt für den Fall eines Wahlsieges das Ende des Parteienstaates an!“

Soweit sind wir also nun schon gekommen. Ein Schreibtischwicht erklärt der führenden Partei seinen Privatkrieg. Ob das Folgen haben wird darf bezweifelt werden denn schließlich geht es ja gegen die richtigen.
Was Herr Sauerbier leider nicht realisierte ist, dass sich die Zeiten geändert haben und die Macht der Medien nur noch bei der Zielgruppe verfängt, die unbedingt an diese Medien glauben möchte.

Mein Fazit für heute ist. Die AfD wird sicherlich bis zum Wahltermin den einen oder anderen Prozentpunkt verlieren, Ich lebe lange genug um diesen Hype und disHype bei SPD, Grünen und Linken erlebt zu haben. Jedoch hat sich eines geändert. Nur ein einiger Messer-Vorfall mit Migrationsbezug  und die Masse kehrt sofort wieder um. In Zeiten in welchen selbst das dümmliche Grinsen eines Kanzleranwärters den Wahlsieg kostet, darf man sich seiner Sache nie zu sicher sein.