Gratismut an Stelle von echtem Engagement.

Eigentlich hatte ich heute die Absicht, die derzeit noch immer laufenden Traktorendemos zu thematisieren.

Doch dann brachte mich ein Flyer welcher gestern durch unsere Sport Whatsapp Gruppe geisterte, etwas aus der Balance.

Dieser rief zu einer Demo auf. Thema: Nie wieder ist jetzt! Gut dachte ich.
Aber genau genommen auch wieder nicht.
Denn gilt „Nie wieder“ nicht eigentlich immer?

Ein genauerer Blick auf den kunterbunt zusammengewürfelten Flyer mit beliebigen Allgemeinplätzen  wie „Demokratie ist keine Verschwörung sondern ein Versprechen“ , „Kundgebung zur Verteidigung der Demokratie“,  „gegen Antisemitismus und Verschwörungsideologie“ und „völkischen Nationalismus“. Eigentlich ein typisch billiges Machwerk der Antifa und soweit keiner Beachtung wert.

Irritiert hat mich, dass es von durchaus honorigen Leuten in die Gruppe gestellt wurde, der so genannten Mitte unserer Gesellschaft.

Nun stellt sich mir natürlich die Frage nach dem Sinn dieser Demonstration.
Als tatsächliche Antisemiten die Straßen tagelang mit übelsten Parolen verunsicherten, saßen die Demokraten zu Hause. Kein Künstler rief zu Zivilcourage auf und kein Bundeskanzler oder Präsident mobilisierte die Massen! Und warum? Natürlich. Es hätte ja als ausländerfeindlicher Aufmarsch ausgelegt werden können, und damit macht man sich nicht gemein. Ein Blumentopf ist damit bei den Wählern auch nicht zu gewinnen.

Anders selbstredend, wenn die Bundesregierung und der sie stellende Parteienapparat die Chance sehen, per Gratismut einige Prozente in den Wahlumfragen abzugreifen.

Traurig ist das kurze Gedächtnis unserer Mitmenschen. Als es nach 2 Jahren rotgrün im Jahr 2000 schon einmal kriselte, wurden mit dem „Aufstand der Anständigen“ durch den damaligen Kanzler Schröder ebenfalls Massen mobilisiert. Grund? Ein rechter Brandanschlag auf eine Synagoge. Nachdem die Demonstranten ihren Zweck erfüllt hatten, stellte sich heraus, dass es ein Marokkaner und ein Jordanier gewesen sind. Innenminister  Behrens SPD voller Trotz: „keine Entwarnung“ und „die rechte Gefahr“.  

Ich bin absolut dafür immer im Blick zu haben, nicht in eine Zeit von vor 90 Jahren zurück zu fallen. Ebenfalls habe ich aber genau im Blick, dass uns das derzeitig auferlegte politische System nicht noch weiter zurückdrängt, nämlich in das Mittelalter.

Mein Fazit ist heute deckungsgleich mit dem der amtierenden Bundesregierung und allen ihren Bütteln aus Politik, Kultur und Sport.
Schauen genau, mit wem und für was Sie demonstrieren. Jeder Einschränkung die sich, mit Füßen auf der Straße durchgesetzt einmal etabliert, kann Ihnen früher oder später selbst einmal auf die Füße fallen.